Glaube&Gebet #06 - Frieden suchen!

Emmerting Pfarrverband am 03.04.2020

2020 04 03 gug 06 steinstapel Foto von twinlili auf pixelio.de

Palmsonntag / A - 5. April 2020

Der Einzug in Jerusalem

(1) Als sie sich Jeru­sa­lem näher­ten und nach Bet­fa­ge am Ölberg kamen, schick­te Jesus zwei Jün­ger aus (2) und sag­te zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort wer­det ihr eine Ese­lin ange­bun­den fin­den und ein Foh­len bei ihr. Bin­det sie los und bringt sie zu mir! (3) Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurück­brin­gen.
(4) Das ist gesche­hen, damit sich erfüll­te, was durch den Pro­phe­ten gesagt wor­den ist: (5) Sagt der Toch­ter Zion: Sie­he, dein König kommt zu dir. Er ist sanft­mü­tig und er rei­tet auf einer Ese­lin und auf einem Foh­len, dem Jun­gen eines Last­tiers.
(6) Die Jün­ger gin­gen und taten, wie Jesus ihnen auf­ge­tra­gen hat­te. (7) Sie brach­ten die Ese­lin und das Foh­len, leg­ten ihre Klei­der auf sie und er setz­te sich dar­auf.
(8) Vie­le Men­schen brei­te­ten ihre Klei­der auf dem Weg aus, ande­re schnit­ten Zwei­ge von den Bäu­men und streu­ten sie auf den Weg.
(9) Die Leu­te aber, die vor ihm her­gin­gen und die ihm nach­folg­ten, rie­fen: Hosan­na dem Sohn Davids! Geseg­net sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosan­na in der Höhe!
(10) Als er in Jeru­sa­lem ein­zog, erbeb­te die gan­ze Stadt und man frag­te: Wer ist die­ser?
(11) Die Leu­te sag­ten: Das ist der Pro­phet Jesus von Naza­ret in Galiläa.

Mat­thä­us 21,111

Meditative Gedanken

Vor 2000 Jah­ren in Jeru­sa­lem. Men­schen strö­men zusam­men. Ein beson­de­rer Mensch wird in der Stadt erwar­tet. Er trägt den Namen Jesus; er ver­spricht, Frie­den für die Welt zu brin­gen. Die Men­schen wol­len ihn sehen, ihm einen tri­um­pha­len Emp­fang berei­ten. Sie ebnen und bah­nen ihm den Weg in die Stadt, schmü­cken ihn. Mit Palm­zwei­gen begrü­ßen sie Jesus. Als der auf einer jun­gen Ese­lin rei­tend die Men­schen­men­ge erreicht, erschallt es: Hosan­na!“, was so viel bedeu­tet wie: Ret­te doch!“

Offen­sicht­lich haben die Men­schen damals – wie heu­te – wahr­ge­nom­men, wie unheil­voll die Welt ist. Unge­rech­tig­keit, Gewalt und Tod gehö­ren mit zu ihren All­tags­er­fah­run­gen. Und in die­se Situa­ti­on hin­ein kommt Jesus, schon früh als Frie­dens­fürst bezeich­net, der durch sein Wir­ken erah­nen lässt, von wel­cher Welt – von wel­chem Reich Got­tes – er beseelt ist.

Irgend­wie fin­de ich mich als Zuhö­rer des heu­ti­gen Tex­tes zwi­schen den Men­schen wie­der, die sich in Jeru­sa­lem ver­sam­melt haben. Bis­wei­len als Beob­ach­ter, neu­gie­rig, Jesus auf­su­chend, von dem man schon so viel erzählt hat, von dem ich sehr viel gehört habe. Zugleich auch hof­fend, ihm begeg­nen zu können.

In die­ser Hoff­nung schwingt eine Ahnung davon mit, sel­ber einen Bei­trag für den Frie­den in der Welt leis­ten zu kön­nen – das war damals und ist auch heu­te noch eine loh­nen­de Her­aus­for­de­rung: Wenn ich in die­sem Bewusst­sein lebe, kann Jesus mein Ret­ter sein.

Johan­nes Grö­ger, Stän­di­ger Dia­kon, Leh­rer und Schul­seel­sor­ger im Bis­tum Münster

Fürbitten

Heu­te beglei­ten wir Jesus bei sei­nem Ein­zug in Jeru­sa­lem, er kommt in Demut auf einem aus­ge­lie­he­nen Esel. Wir erin­nern uns an sein Lei­den und Ster­ben und ver­bin­den uns mit allen Men­schen, die heu­te unter Angst und Krank­heit und Tod lei­den. Für sie und auch für uns wol­len wir beten:

  1. Wir beten für unse­re Gemein­den und für die Chris­tin­nen und Chris­ten welt­weit, die Jesu Ein­zug in Jeru­sa­lem anders fei­ern als sonst und sein Lei­den und Ster­ben ver­kün­den; und für alle Men­schen, die gera­de in die­sen Tagen hof­fen, dass Gott ihnen hilft und sie rettet.
  2. Für die Men­schen, die an Covid-19 erkrankt sind und über­all auf der Welt um ihr Leben kämp­fen; für alte Men­schen, deren Gesund­heit beson­ders gefähr­det ist, und für die mit einer Vor­er­kran­kung; für die Ver­stor­be­nen, deren Leben nicht geret­tet wer­den konnte.
  3. Wir sind dank­bar und beten für Ärz­tin­nen und Ärz­te, für die Pfle­ge­kräf­te und ande­ren Hel­fe­rin­nen und Hel­fer, die bis an ihre Gren­zen gehen, um Men­schen zu hei­len und zu schützen.
  4. Für alle, die sich um Ange­hö­ri­ge sor­gen, denen sie jetzt nicht nahe sein dür­fen, um sie am Lebens­en­de und beim Ster­ben zu begleiten.
  5. Wir beten für Frau­en und Män­ner und ihre Fami­li­en, deren wirt­schaft­li­che Exis­tenz der all­ge­mei­ne Still­stand bedroht; und für die vie­len Men­schen, die ande­ren ihre Hil­fe anbie­ten und neue krea­ti­ve Wege der Unter­stüt­zung finden.
  6. Für die Ver­ant­wort­li­chen in Poli­tik und Wis­sen­schaft, die immer wie­der neu zwi­schen dem Schutz des Lebens und dem Fort­be­stand von Wirt­schaft und Kul­tur abwä­gen müssen.
  7. Wir beten für die Fach­leu­te aller Fach­rich­tun­gen, die um gemein­sa­me Lösun­gen in der Kri­se rin­gen; und für die­je­ni­gen, die Natur und Schöp­fung, Men­schen­le­ben und demo­kra­ti­sche Wer­te zusam­men im Blick behal­ten wollen.
  8. Wir beten für alle Men­schen, die sich auch in die­ser schwie­ri­gen Zeit für Frie­den und Zusam­men­halt in Euro­pa ein­set­zen; für alle, die über Gren­zen hin­weg Hil­fe leis­ten, um die Schwächs­ten zu pfle­gen und zu hei­len und die Ver­sor­gung für alle zu sichern.
  9. Für alle, die nach kon­struk­ti­ven und mensch­li­chen Lösun­gen für die Flücht­lin­ge auf den grie­chi­schen Inseln suchen.
  10. Beten wir auch für alle, die mit Sor­ge und Zuver­sicht das Zusam­men­le­ben nach der Kri­se gestal­ten wol­len und schon jetzt vor­aus­den­ken; für die Men­schen, die Mit­ge­fühl und Soli­da­ri­tät erhal­ten wol­len und dem Gemein­wohl den Vor­zug vor Eigen­nutz geben.
  11. Wir beten für alle Gläu­bi­gen, die Halt und Ori­en­tie­rung suchen und die Kar- und Oster­ta­ge außer­halb der ver­trau­ten Kir­chen­räu­me ver­brin­gen; und für alle Män­ner und Frau­en, die mit Wor­ten und Zei­chen, mit Musik und Licht neue geist­li­che Impul­se für ein­zel­ne und für die Gemein­schaft geben.

Güti­ger Gott, dein Sohn Jesus Chris­tus ist als Frie­dens­kö­nig in Jeru­sa­lem ein­ge­zo­gen und unschul­dig den Weg des Lei­dens bis zum Tod am Kreuz gegan­gen. Wir dan­ken dir für sei­nen Tod und sei­ne Auf­er­ste­hung; sie lässt uns hof­fen, dass das Leben siegt – hier und jetzt und bis in dei­ne Ewig­keit. Amen.

Hil­de­gard Jäger, Bochum

Weitere Nachrichten

2021 05 13 firmung
09.09.2024

Anmeldung Firmung 2025

Jetzt anmelden für die Firmung 2025

2021 05 13 firmung
31.08.2023

Firmung 2024

Jetzt anmelden für die Firmung 2024

2022 06 10 firmung grafik
30.05.2022

Firmung 2023

Jetzt anmelden für die Firmung 2023