Antonius der Große wurde um 251 als Sohn wohlhabender christlicher Bauern geboren. Er wird auch auch Antonius Abbas oder Antonius Eremita genannt. Er gilt als Schutzheiliger der Bauern und ihrer Nutztiere, der Sauhirten und Metzger und auch als Schutzheiliger gegen Seuchen. Sein Todesjahr wird mit 356 angegeben.
Als Antonis etwa zwanzig Jahre alt war, starben seine Eltern. In der Kirche hörte er das Bibelwort: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen; und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!“ (Mt 19,21) Nachdem er seinen Besitz verschenkt und seine jüngere Schwester in die Obhut einer Gemeinschaft geweihter Jungfrauen gegeben hatte, zog er sich in die Einsamkeit zurück, zuerst in eine Hütte in der Nähe seines Dorfes, später in alte Grabstätten und Kastelle am Rand der Wüste. Zum Schluss lebte er in seiner Einsiedelei in der Wüste am Berg Kolzim in Sichtweite des Roten Meeres. Er wurde Vorbild für Generationen von Eremiten. Zahlreiche Verehrer, die ihn in der Wüste aufsuchten, beeindruckte er durch Wunderheilungen. Antonius wird auch als „Vater der Mönche“ bezeichnet.
Seine sterblichen Überreste erlangten später gegen seinen ausdrücklichen Wunsch als Reliquien besondere Bedeutung. Um 1070 wurden die Gebeine aus Byzanz in das Kloster Saint Antoine bei Grenoble gebracht. Partikel seiner Reliquien finden sich u.a. auch in Echternach, Florenz und Köln (Bartreliquie in St. Kunibert).
In Frankreich wurde im 11. Jhd. der Antoniterorden gegründet. Dieser Orden nahm sich besonders jener Menschen an, die am „Antoniusfeuer“ erkrankt waren. Diese Massenkrankheit des Mittelalters entstand, weil immer wieder im Getreide wachsende Mutterkornpilze zusammen mit dem Getreide gemahlen und gegessen werden. Die Krankheit war mit Geschwüren und qualvollen Schmerzen verbunden und endete meist tödlich. Antonius wurde als besonderer Helfer gegen diese Krankheit angerufen.
Der Orden der Antoniterchorherren war Jahrhunderte lang intensiv um Kranken- und Altenpflege bemüht und fusionierte im 18. Jhd. mit dem Malteserritterorden. Der Orden hatte das Privileg, als Entgelt für die Armenpflege ein „Antoniusschwein“ auf öffentliche Kosten weiden und mästen zu lassen; es hatte an der Kirche seinen Stall, lief frei in der Gemeinde herum und trug als Erkennungszeichen ein Glöckchen um den Hals. Am Antoniustag wurde es geschlachtet, in der Kirche gesegnet und an die Armen verteilt. Der heilige Antonius Abbas ist auf bildlichen Darstellungen an einem Schwein, einem Glöckchen, dem T‑Kreuz (griech. tau) auf seiner Kutte und dem T‑förmigen Krückstock zu erkennen.
Quelle: gemeinden.erzbistum-koeln.de/joseph-antonius/pfarrei/ueber_uns/st._antonius_abbas/hl._antonius_abbas/
Gebet zum heiligen Antonius Abbas
Heiliger Antonius, Du hast in einem langen Leben Christus gesucht
und in der Einsamkeit der Wüste in Armut und Gebet gelebt.
Vielen bist Du ein Vorbild als Mönch, anderen ein kluger Berater gewesen.
Den Menschen warst Du ein guter Helfer in den Nöten ihrer Familien.
Den Kranken und der Landbevölkerung warst Du ein bewährter Patron
und gabst vielen Menschen in seelischen Nöten Kraft gegen das Böse.
Segne unsere Heimat, bewahre die Bewohner vor Schaden.
Lass uns betende Menschen sein, die in der Wüste dieser Tage
Gottes Stimme hören, darauf dankbar antworten
und mutig für seine Sache eintreten.
Heiliger Antonius, bitte für uns!
Amen.
Quelle: antonius-kevelaer.de/kirchen/st-antonius-kirche-kevelaer/antonius