Im Jahre 251 wurde Cornelius während einer kurzen Ruhephase der Christenverfolgung durch Kaiser Trajanus Decius, zum Bischof von Rom gewählt. Er errang die Mehrheit gegen eine starke Minderheit des römischen Klerus um den Priester Novatian, der in der langen Vakanzzeit großen Einfluss erlangt hatte. Sein Gegner Novatian hatte ihm vorgeworfen, er hätte sich eine Bescheinigung erkauft, dass er den römischen Göttern geopfert habe; deshalb habe Cornelius kein Recht, Bischof zu sein. So wurde Novatian durch drei süditalienische Bischöfe zum Gegenbischof geweiht.
Zum endgültigen Bruch mit Novatian führte die Frage, wie mit den Christen umgegangen werden solle, die unter dem staatlichen Druck unter Kaiser Decius aus Angst ihren Glauben verleugnet hatten. Novatian lehnte eine Wiederaufnahme der Abgefallenen ab, Cornelius jedoch vertrat eine milde Haltung. Auf einer Synode in Rom im Herbst 251, an der 60 Bischöfe teilnahmen, wurden die von Novatian gegen Cornelius erhobenen Beschuldigung zurückgewiesen. Daraufhin wurden Novatian und seine Anhänger exkommuniziert.
Der römische Kaiser Gallus nahm die Christenverfolgung wieder auf und verbannte Cornelius 253 nach Centrum Cellae – dem heutigen Civitavecchia, wo er – wohl noch im selben Jahr – eines nicht gewaltsamen Todes starb.
Die Legenda Aurea berichtet dennoch, dass Cornelius mit Bleiklötzen geschlagen wurde, da er nicht im Marstempel opfern wollte. Zur Richtstätte geführt, heilte er der Überlieferung zufolge auf dem Weg die Frau eines Ritters; beide bekehrten sich und wurden mit ihm gemartert bzw. enthauptet. Cornelius wurde dann in den Katakomben des Calixtus in Rom bestattet.
Cornelius verfasste Briefe an die Kirchen in Alexandria, Antiochia und Karthago; dies wird in der katholischen Kirche als Indiz für die Vorrangstellung von Rom gewertet. Erhalten ist ein Teil eines Briefs an Cyprian von Karthago, in dem die Gliederung des römischen Klerus geschildert wird: demnach gab es 46 Priester, sieben Diakone, sieben Subdiakone, 42 Akolythen, 52 Lektoren, dazu Exorzisten und Ostiarier sowie 1500 Witwen und Arme; daraus wird auf etwa 30.000 Gemeindeglieder geschlossen.
In Rom gab es schon um 450 eine Cornelius geweihte Kirche. Nördlich der Alpen verbreitete sich die Verehrung im 9. Jahrhundert.
Cornelius gehört zu den sogenannten „Vier Marschällen Gottes“, die als eine Ergänzung zu den 14 Nothelfern gelten. Sie wurden als Schutzheilige bei unerklärlichen Seuchen und Krankheiten besonders im Rheinland verehrt. Cornelius wurde vor allem als Patron gegen Katastrophen und die Fallsucht (Epilepsie) angerufen. Außerdem gilt er als Beschützer des Hornviehs.
Gebet in der Corona-Krise
Vor dir will ich jetzt gesammelt sein, du Gott des Lebens.
Lass zu einem Gebet werden, was in mir ist.
Ich habe Sorge wegen der Gefahr durch das Coronavirus.
Dein Wort sagt: Ich bin bei dir. Fürchte dich nicht.
Allein schaffe ich es nicht.
Nimm mir die Angst und wecke in mir die nötige Anteilnahme.
Ich möchte niemanden in Gefahr bringen,
deshalb gib mir Disziplin im Einhalten der Hygienevorschriften
und körperlichen Abstand.
Stärke das Durchhaltevermögen aller,
die in Arztpraxen und Krankenhäusern arbeiten,
in Pflegeheimen, Forschungslaboren und Betreuungseinrichtungen.
Steh allen Müttern und Vätern bei,
die Lösungen finden müssen,
wie sie Kinderbetreuung oder häusliche Pflege und Beruf in Einklang bringen.
Hilf Menschen, aufmerksam zu sein für ihre Nachbarn und Hilfe anzubieten,
wo immer sie nötig und möglich ist.
Leite mit Besonnenheit und Klugheit die Verantwortlichen
in Politik, Gesellschaft und Kirche und alle,
die Handel treiben und uns mit dem Notwendigen versorgen.
Erhalte ihnen die Gesundheit
und lass ihre Bemühungen zu Werkzeugen deiner Liebe werden.
Erbarme dich derer, die bereits krank geworden sind
und lass sie wieder gesund werden.
Stärke alle, die Angst haben oder verzweifelt sind, weil sie einsam sind
oder weil sie großen materiellen Schaden haben oder befürchten.
Durch Jesus hast du uns gezeigt, wie viel wir dir bedeuten.
Deshalb bitte ich dich für mich selbst, für meine Familie und Freunde,
für alle Menschen, die dich brauchen, überall auf der Welt.
Lass uns dein Licht leuchten in dieser schweren Zeit.
Lass uns vertrauen, dass wir diese Krise bestehen.
Lass uns unterscheiden, was jetzt wichtig oder unwichtig ist.
Friede, der uns erfüllt, leite du uns im Sturm.
Hand, die nicht lässt, halte du uns fest.
Amen.
Burkhard Fecher, Pastoralreferent (Gemünden) nach einer Vorlage von Sören Bein, Pastor (Sülze)