Glaube&Gebet #18 - Ende und Anfang

Emmerting Pfarrverband am 23.05.2020

2020 05 23 gug 18 blumenherz Susanne Schmich - pixelio.de

Meditation zum 7. Sonntag der Osterzeit - 24. Mai 2020

Das Gebet des scheidenden Jesus

(1) Dies sprach Jesus. Und er erhob sei­ne Augen zum Him­mel und sag­te: Vater, die Stun­de ist gekom­men. Ver­herr­li­che dei­nen Sohn, damit der Sohn dich ver­herr­licht! (2) Denn du hast ihm Macht über alle Men­schen gege­ben, damit er allen, die du ihm gege­ben hast, ewi­ges Leben schenkt. (3) Das aber ist das ewi­ge Leben: dass sie dich, den ein­zi­gen wah­ren Gott, erken­nen und den du gesandt hast, Jesus Chris­tus. (4) Ich habe dich auf der Erde ver­herr­licht und das Werk zu Ende geführt, das du mir auf­ge­tra­gen hast. (5) Jetzt ver­herr­li­che du mich, Vater, bei dir mit der Herr­lich­keit, die ich bei dir hat­te, bevor die Welt war! (6) Ich habe dei­nen Namen den Men­schen offen­bart, die du mir aus der Welt gege­ben hast. Sie gehör­ten dir und du hast sie mir gege­ben und sie haben dein Wort bewahrt. (7) Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gege­ben hast, von dir ist. (8) Denn die Wor­te, die du mir gabst, habe ich ihnen gege­ben und sie haben sie ange­nom­men. Sie haben wahr­haf­tig erkannt, dass ich von dir aus­ge­gan­gen bin, und sie sind zu dem Glau­ben gekom­men, dass du mich gesandt hast. (9) Für sie bit­te ich; nicht für die Welt bit­te ich, son­dern für alle, die du mir gege­ben hast; denn sie gehö­ren dir. (10) Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich ver­herr­licht. (11) Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich kom­me zu dir.

Johan­nes 17,1 – 11a

Meditative Gedanken

Jesus ver­ab­schie­det sich von der Welt und rich­tet sei­ne Gedan­ken und Bit­ten an Gott, sei­nen Vater. Jesus zieht in die­sem Abschnitt des gro­ßen Abschieds­ge­bets ein Resü­mee über sein eige­nes Wir­ken auf der Erde und ver­bin­det die­ses mit zwei Bit­ten an Gott: Er betet, dass er in die Herr­lich­keit Got­tes ein­ge­hen darf, und hält Für­bit­te für die ihm anver­trau­ten Menschen.

Jesus hat sei­nen Auf­trag auf Erden erfüllt. Die ihm anver­trau­ten Men­schen hat er nach dem Wil­len Got­tes gelehrt und geführt. Nun ver­traut er sie Gott-Vater an, damit ER sie bewah­re. Jesus will jetzt sein Leben und Wir­ken zum guten Ende brin­gen. Er will den Auf­trag Got­tes ganz erfül­len und er will – und dar­um betet er sehr ein­dring­lich –, dass sei­ne Freun­de nach sei­nem Weg­gang in der Treue zu Gott wei­ter­le­ben und sei­ne Bot­schaft weitertragen.

Viel­leicht kön­nen wir etwas flap­sig sagen: Die Jün­ger Jesu kön­nen das Gebet auch wirk­lich gut brau­chen. Denn sei­ne Freun­de, die ihm nach­ge­folgt sind, sind kei­ne Super­men­schen ohne Feh­ler und von hun­dert­pro­zen­ti­ger Glau­bens­kraft, son­dern es sind ganz nor­ma­le Men­schen, die zwei­feln und Feh­ler machen und Jesu Wor­te und Taten nicht immer ver­ste­hen. Jesus weiß, dass sei­ne Jün­ger den Bei­stand Got­tes brau­chen, um den Glau­ben wei­ter­ge­ben zu kön­nen, wenn er nicht mehr bei ihnen ist.

So ist der Wunsch Jesu nach einem guten Ende eigent­lich die Bit­te an Gott um einen guten Anfang. Es ist nun an sei­nen Freun­den, den Glau­ben selbst­stän­dig wei­ter­zu­le­ben und die fro­he Bot­schaft an ande­re wei­ter zu geben. Es war­tet eine gro­ße Her­aus­for­de­rung auf sie.

Wir heu­te wis­sen und kön­nen es durch unser eige­nes Christ­sein bezeu­gen, dass Gott den letz­ten Wil­len Jesu erfüllt hat: Die Bot­schaft Jesu hat sich aus­ge­brei­tet und über die Jahr­hun­der­te und Gene­ra­tio­nen hin­weg unzäh­li­ge Men­schen erreicht. Allein jetzt in unse­rer Zeit sind wir ca. 2,3 Mil­li­ar­den Chris­ten auf der Welt. Das Ende ist zum Anfang geworden.

Bri­git­te Wie­der, Gemein­de­re­fe­ren­tin im Bis­tum Regensburg
Lei­te­rin der Fach­stel­le Pas­to­ral im Son­der­päd­ago­gi­schen Zen­trum Abensberg-Offenstetten

Fürbitten

Jesus lebt bei Gott und ist zugleich den Men­schen ganz nah. Wie die Jün­ge­rin­nen und Jün­ger sind wir ver­sam­melt und bit­ten um den Geist, den Jesus ver­spro­chen hat.

  1. Wir bit­ten um dei­nen Geist und sei­ne Weis­heit für alle, die in die­sen Tagen wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen müs­sen im Gleich­ge­wicht zwi­schen Sicher­heit und Frei­heit der Men­schen und vie­len ande­ren Werten.
  2. Wir bit­ten um den Geist der Ein­sicht für alle, die sich ein­ge­engt füh­len oder es sind, um sich selbst und vie­le ande­re zu schützen.
  3. Wir beten um den Geist des Rates für die Exper­tin­nen und Exper­ten, deren Kom­pe­tenz jetzt gefragt ist und hilf­reich sein kann; und für alle, die sich auf sie ver­las­sen müssen.
  4. Wir beten um den Geist der Stär­ke für alle in der Pan­de­mie Erkrank­ten und Infi­zier­ten; für die Men­schen, die bis an den Rand ihrer Kräf­te für sie sor­gen – und für die vie­len, die zu Hau­se und in der Nach­bar­schaft gefor­dert sind.
  5. Wir bit­ten um den Geist der Erkennt­nis für alle, die immer noch fra­gen, ob und war­um die Welt wirk­lich in der Kri­se ist – aktu­ell durch Coro­na und schon lan­ge durch den rasan­ten Klima-Wandel.
  6. Wir bit­ten um den Geist der Fröm­mig­keit und des Glau­bens für alle Men­schen, die über ihr Leben nach­den­ken und dank­bar sind für Got­tes gute Gaben und die gan­ze Welt.

Wir beten um den Geist, der Ehr­furcht und Respekt ein­flößt vor Gott und den Men­schen in Fami­lie und Nach­bar­schaft, in die­sem Land und in der Ferne.

Got­tes Geist der Weis­heit und Ein­sicht, des Rates und der Stär­ke, der Erkennt­nis, Fröm­mig­keit und Got­tes­furcht: dei­ne Kraft hält die Welt am Leben und macht uns fähig zur Lie­be. Wir dan­ken dir und dem Vater, durch Jesus Chris­tus, unse­ren Bru­der und Herrn.
Amen.

alt­fried g. rem­pe, Trier

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