Glaube&Gebet #20 - Neuer Anfang

Emmerting Pfarrverband am 30.05.2020

2020 05 29 gug 20 hl geist Dieter Schütz - pixelio.de

Meditation zum Pfingstsonntag - 31. Mai 2020

Die Erscheinung Jesu vor allen Jüngern am Osterabend

(19) Am Abend die­ses ers­ten Tages der Woche, als die Jün­ger aus Furcht vor den Juden bei ver­schlos­se­nen Türen bei­sam­men waren, kam Jesus, trat in ihre Mit­te und sag­te zu ihnen: Frie­de sei mit euch! (20) Nach die­sen Wor­ten zeig­te er ihnen sei­ne Hän­de und sei­ne Sei­te. Da freu­ten sich die Jün­ger, als sie den Herrn sahen. (21) Jesus sag­te noch ein­mal zu ihnen: Frie­de sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sen­de ich euch. (22) Nach­dem er das gesagt hat­te, hauch­te er sie an und sag­te zu ihnen: Emp­fangt den Hei­li­gen Geist! (23) Denen ihr die Sün­den erlasst, denen sind sie erlas­sen; denen ihr sie behal­tet, sind sie behalten.

Meditative Gedanken

Das kommt vor: Ich kann etwas nicht wie­der gut machen, ich habe es ver­bockt. Gern wür­de ich die Uhr zurück­dre­hen. Kei­ne Chan­ce. Ich zie­he mich zurück, igel mich ein. Hät­te ich doch nur … 

So wer­den sich die Jün­ger gefühlt haben. Eine Woche nach Jesu Tod haben sie sich hin­ter ver­schlos­se­nen Türen ver­sam­melt. Zuletzt haben sie Jesus bei sei­ner Fest­nah­me im Gar­ten Get­se­ma­ni gese­hen und ihn schmäh­lich im Stich gelas­sen. Hin­ter ver­schlos­se­nen Türen den­ken sie an ihn, wie man an einen Toten denkt. 

Aber dann platzt er in die Dun­kel­heit ihrer abend­li­chen Ver­samm­lung, mit­ten hin­ein in ihre Angst und Mut­lo­sig­keit. Doch kei­ne Abrech­nung, kein Vor­wurf. Nur: Frie­de sei mit euch.“ Das ori­en­ta­li­sche Guten Tag” ist zugleich Bal­sam für ihre auf­ge­scheuch­ten See­len, für ihre Trau­er, für das schreck­li­che Gefühl, in einem ent­schei­den­den Augen­blick ver­sagt zu haben. Sie brau­chen eine Wei­le, bis sie ihn erken­nen. Mit den Wund­ma­len sei­nes Kreu­zes­to­des weist er sich aus. Und end­lich kön­nen sie sich freu­en. Ein zwei­tes Mal spricht Jesus ihnen Frie­den zu und gibt ihnen einen Auf­trag: Macht wei­ter, was Gott mit mir ange­fan­gen hat. Ich sen­de euch.“ Und er haucht sie an: Emp­fangt den hei­li­gen Geist.“ Das inti­me Anhau­chen erin­nert an den bibli­schen Bericht von der Erschaf­fung des Men­schen. Wie Got­tes Atem den Adam belebt, so haucht Jesus den vor Angst gelähm­ten Jün­gern sei­nen Geist ein. Er macht sie wie­der leben­dig, macht ihnen Bei­ne, schickt sie in die Welt hin­aus. Er sen­det sie mit der Ener­gie sei­nes Atems, der Got­tes Hei­li­ger Geist ist. Die­ser Geist macht leben­dig, das haben sie gera­de selbst erfah­ren. Ihre Trau­rig­keit hat sich in Freu­de gewan­delt. Jesus lebt. Der Tod ist nicht das Ende. Sei­ne Sen­dung wird wei­ter­ge­hen – durch sie. Ihr Ver­sa­gen bei der Ver­haf­tung Jesu ist ver­ge­ben. Das, was sie selbst erfah­ren haben, dür­fen und sol­len sie weitergeben. 

Die Uhr lässt sich nicht zurück­dre­hen. Aber dank Got­tes leben­dig machen­dem Geist ist auch in dunk­len Stun­den ein neu­er Anfang mög­lich. Und er beginnt mit dem Gruß: Frie­de sei mit euch.“

Chris­toph Spei­cher, Refe­rat Pas­to­ral­be­ra­tung, Bis­tum Münster

Fürbitten

Geprie­sen sei Jesus Chris­tus, der uns den Hei­li­gen Geist vom Vater gesandt hat. Zu ihm lasst uns beten:

  1. Du sen­dest den Geist, den Bei­stand: Er sei bei den an Covid19 Erkrank­ten und bei denen, die sich für die Kran­ken und gegen wei­te­re Infek­tio­nen ein­set­zen.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  2. Er ste­he allen bei, die durch die Beschrän­kun­gen wirt­schaft­lich schwer getrof­fen sind­und exis­ten­zi­el­le Zukunfts­sor­gen haben.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  3. Du sen­dest die Geist­kraft Trös­te­rin: Sie sei denen nahe, die durch die Pan­de­mie ver­ängs­tigt sind, die unter den Ein­schrän­kun­gen lei­den oder sich in der Kri­se über­for­dert sehen.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  4. Du hast dich vom Geist Got­tes lei­ten las­sen: Er lei­te die Regie­ren­den und die Ver­tre­ter der Staats­ge­walt, in Chi­na, in den USA und welt­weit.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  5. Dein Geist lei­te die Ver­ant­wort­li­chen in den Kir­chen und alle Chris­tin­nen und Chris­ten bei ihren Ent­schei­dun­gen.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  6. Durch die Geist­kraft wirkst du in allen: Sie ermun­te­re und beflü­ge­le auch uns, bele­be die Erstarr­ten, ermu­ti­ge die Mut­lo­sen, stär­ke die Schwa­chen und inspi­rie­re die Müden.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  7. Dein Geist ist unser Frie­de: Die Kraft des Geis­tes stär­ke die Kräf­te des Frie­dens welt­weit, im Osten der Ukrai­ne und vie­len ande­ren Kriegs­ge­bie­ten, gera­de in Afri­ka und Nah­ost.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  8. Sie stüt­ze alle, die Frie­den stif­ten, die Diplo­ma­ten und die Ver­söh­nungs­be­rei­ten vor Ort, Frau­en und Män­ner im Frie­dens­dienst und Soli­da­ri­täts­ak­tio­nen, die Sol­da­ten in Blau­helm- und Frie­dens­mis­sio­nen.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu.
  9. Dich hat die Geist-Tau­be als den gelieb­ten Sohn bezeugt: Ihr Geist wir­ke in allen Getauf­ten, die ihre Geis­tes­ga­ben gebrau­chen zum Nut­zen aller; sie voll­ende an unse­ren Ver­stor­be­nen, was in der Tau­fe grund­ge­legt war.
    Sen­de aus dei­nen Geist
    – und das Ant­litz der Erde wird neu. 

Dass erneu­ert wer­de das Ant­litz der Erde, erbit­ten wir und ver­trau­en auf die­se Kraft des Hei­li­gen Geis­tes, uns vom Vater geschenkt. Ihn loben und prei­sen wir durch Chris­tus, unse­ren Bru­der und Herrn.
Amen.

Tho­mas Kös­ter, Bochum

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