Glaube&Gebet #21 - Brot für die Seele

Emmerting Pfarrverband am 13.06.2020

2020 06 12 gug 21 brot brechen Foto: Kate Remmer / unsplash.com

Meditation zum 11. Sonntag im Jahreskreis - 14. Juni 2020

(36) Als er die vie­len Men­schen sah, hat­te er Mit­leid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Scha­fe, die kei­nen Hir­ten haben. (37) Da sag­te er zu sei­nen Jün­gern: Die Ern­te ist groß, aber es gibt nur wenig Arbei­ter. (38) Bit­tet also den Herrn der Ern­te, Arbei­ter für sei­ne Ern­te auszusenden!

(1) Dann rief er sei­ne zwölf Jün­ger zu sich und gab ihnen die Voll­macht, die unrei­nen Geis­ter aus­zu­trei­ben und alle Krank­hei­ten und Lei­den zu hei­len. (2) Die Namen der zwölf Apos­tel sind: an ers­ter Stel­le Simon, genannt Petrus, und sein Bru­der Andre­as, dann Jako­bus, der Sohn des Zebedä­us, und sein Bru­der Johan­nes, (3) Phil­ip­pus und Bar­tho­lo­mä­us, Tho­mas und Mat­thä­us, der Zöll­ner, Jako­bus, der Sohn des Alphä­us, und Thad­dä­us, (4) Simon Kan­an­ä­us und Judas Iska­ri­ot, der ihn aus­ge­lie­fert hat. (5) Die­se Zwölf sand­te Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Hei­den und betre­tet kei­ne Stadt der Sama­ri­ter, (6) son­dern geht zu den ver­lo­re­nen Scha­fen des Hau­ses Isra­el! (7) Geht und ver­kün­det: Das Him­mel­reich ist nahe! (8) Heilt Kran­ke, weckt Tote auf, macht Aus­sät­zi­ge rein, treibt Dämo­nen aus! Umsonst habt ihr emp­fan­gen, umsonst sollt ihr geben.

Mat­thä­us 9,3610,8

Meditative Gedanken

Das Evan­ge­li­um von den Men­schen, die wie Scha­fe ohne Hir­ten sind, und der Sor­ge von der gro­ßen Ern­te bei nur weni­gen Arbei­tern wird in kirch­li­chen Kon­tex­ten ger­ne mit Blick auf geist­li­che Beru­fun­gen und Seel­sor­ge ver­stan­den. Zu Recht! Denn in der Rede Jesu geht es wirk­lich um Seel­sor­ge – ein Wort, das Pati­na ange­setzt hat und nach Weih­rauch und Ver­seh­gang riecht. Aber so soll Seel­sor­ge nicht sein. Sie ist kei­ne Tech­nik, eine from­me schon gar nicht, son­dern zuerst eine Hal­tung, die bereits zu Beginn der Rede Jesu deut­lich bestimmt wird durch: sie waren müde und erschöpft“.

Für Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger muss das Augen­merk für Erschöpf­te und Ermat­te­te kenn­zeich­nend sein, die Sor­ge für die an Leib und See­le Geschun­de­nen, für die Müh­se­li­gen und Bela­de­nen: Sie sol­len kom­men und auf­ge­rich­tet wer­den. Wer den Geruch der Scha­fe“ (Papst Fran­zis­kus) nicht kennt, wer also nicht nahe bei den Men­schen ist, kann kaum etwas von Seel­sor­ge ver­ste­hen. Was Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­gern – mit und ohne Amt – Not tut, ist eine Schu­le des Sehens und des Mit­füh­lens. Gott selbst bleibt ja nicht in jen­sei­ti­ger Höhe und Erha­ben­heit, son­dern er ist bei der Zer­schla­ge­nen und Bedrück­ten, um ihren Geist wie­der auf­le­ben zu las­sen (vgl. Jesa­ja 57,15). In die­se Tra­di­ti­on stellt Jesus die Apos­tel, die ers­ten von ihm beru­fe­nen Seel­sor­ger; sie erhiel­ten den Auf­trag und die Befä­hi­gung, Lei­den zu hei­len. Das Him­mel­reich – so hören wir – bricht an, wenn Kran­ke geheilt, Tote auf­er­weckt, Aus­sät­zi­ge rein und das Teuf­li­sche aus den Gedan­ken, Wor­ten und Wer­ken des Men­schen aus­ge­trie­ben wird. 

Dar­um geht es: Men­schen Brot rei­chen für Leib und See­le und sie nicht mit Fast­food und Süßig­kei­ten abzu­spei­sen, nicht mit noch so wohl­klin­gen­den Phra­sen und For­meln. Es sind vie­le Men­schen auch in unse­rer Zeit, die die­se Nah­rung wün­schen. Auch alle in der Seel­sor­ge benö­ti­gen die­ses hei­len­de und trös­ten­de, die­ses auf­rich­ten­de und bele­ben­de Wort: Brot für die Seele.

Dr. Wer­ner Höbsch

Fürbitten

Jesus sen­det die Apos­tel und uns, dass wir sei­ne Gute Nach­richt ver­kün­den und den Men­schen Gutes tun. Er ist mit uns auf dem Weg und stärkt uns und die Welt, wo mensch­li­che Kräf­te zu schwach sind. Mit ihm tra­gen wir unse­re Bit­ten vor Gott.

  1. Wir beten für die Chris­tin­nen und Chris­ten, die Zeug­nis able­gen für Jesus Chris­tus und das Evan­ge­li­um in die Tat umset­zen im Dienst an den Menschen.
  2. Wir beten für alle, die sich über die neu­en Locke­run­gen unter Coro­na freu­en, und für die Frau­en und Män­ner, die dafür Ver­ant­wor­tung über­neh­men. Und auch für die vie­len, denen das alles noch unheim­lich ist und man­ches zu schnell geht.
  3. Wir beten für alle, die an Covid19 oder anders schwer erkrankt sind; für die vie­len Coro­na-Toten welt­weit und für die Men­schen, die um sie trauern.
  4. Wir beten für die Kin­der, Frau­en und Män­ner auf dem Weg nach Euro­pa, die vor Tune­si­en mit ihrem Boot ver­un­glückt und ertrun­ken sind. Und für alle, die unter gro­ßen Gefah­ren unter­wegs sind auf der Suche nach Leben und Heimat.
  5. Wir beten für alle, die sich ein­set­zen für mehr Gerech­tig­keit zwi­schen allen Men­schen, egal woher sie kom­men und wie sie aus­se­hen oder spre­chen. Und für eine Poli­tik, die alte Feh­ler besei­ti­gen und neue ver­hin­dern will.
  6. Wir beten für die Men­schen im Hei­li­gen Land, die Frie­den schaf­fen wol­len zwi­schen Paläs­ti­na und Isra­el und bei­de Sei­ten in Bewe­gung bringen.
  7. Wir beten für die vie­len Kin­der und Jugend­li­chen, die immer noch und immer wie­der sexua­li­sier­te Gewalt erlei­den; und für alle, die sich jedem Über­griff auf schwä­che­re Men­schen in den Weg stellen.
  8. Wir beten für die Mil­lio­nen Kin­der, die über­all in der Welt oft zu schwer arbei­ten müs­sen. Für Wirt­schaft und Poli­tik, die mehr gegen aus­beu­te­ri­sche Kin­der­ar­beit tun müss­ten; und für alle, die genau hin­schau­en und fair pro­du­zier­te und gehan­del­te Waren einkaufen.

Got­tes Reich ist nahe, auch wenn wir es manch­mal nur schwer erken­nen. Got­tes Macht dür­fen wir ver­trau­en und auf sie hof­fen. Dafür dan­ken wir unse­rem Gott im Hei­li­gen Geist mit Jesus Chris­tus, unse­rem Bru­der und Herrn.
Amen.

alt­fried g. rempe

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