Glaube&Gebet #23 - Unendlich reich

Emmerting Pfarrverband am 27.06.2020

2020 06 26 gug 23 herzkuchen Helene Souza / pixelio.de

Meditation zum 13. Sonntag im Jahreskreis - 28. Juni 2020

(37) Wer Vater oder Mut­ter mehr liebt als mich, ist mei­ner nicht wert, und wer Sohn oder Toch­ter mehr liebt als mich, ist mei­ner nicht wert. (38) Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nach­folgt, ist mei­ner nicht wert. (39) Wer das Leben fin­det, wird es ver­lie­ren; wer aber das Leben um mei­net­wil­len ver­liert, wird es fin­den. (40) Wer euch auf­nimmt, der nimmt mich auf, und wer mich auf­nimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (41) Wer einen Pro­phe­ten auf­nimmt, weil es ein Pro­phet ist, wird den Lohn eines Pro­phe­ten erhal­ten. Wer einen Gerech­ten auf­nimmt, weil es ein Gerech­ter ist, wird den Lohn eines Gerech­ten erhal­ten. (42) Und wer einem von die­sen Klei­nen auch nur einen Becher fri­sches Was­ser zu trin­ken gibt, weil es ein Jün­ger ist – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um sei­nen Lohn kommen.

Mat­thä­us 10,3742

Meditative Gedanken

Wer kann sich schon sei­ne Fami­lie aus­su­chen? Ich hat­te Glück – ich wur­de in eine gute Fami­lie“ hin­ein­ge­bo­ren. Auch wenn die Anfän­ge für eine Aus­sied­ler­fa­mi­lie in den 1970er Jah­ren in Deutsch­land nicht ein­fach waren – es fehl­te an nichts: vor allem nicht an Lie­be. Viel­leicht gab es sogar zu viel davon, so dass sie mich bis heu­te fast erdrückt. Doch an der Lie­be zu mei­ner Fami­lie habe ich nie gezwei­felt. Komi­scher­wei­se hat­te auch ich immer jede Men­ge Lie­be zu verteilen.

Immer wie­der sind Men­schen in mein Leben getre­ten, denen ich mei­ne Lie­be schen­ken durf­te und die auch mir ihre Lie­be geschenkt haben oder bis heu­te schen­ken. Der Auf­bruch mit Gott“, den ich schon früh in mei­nem Leben gewagt habe, und die Lie­be, die ich mit ihm tei­le: bei­des hat mich bis heu­te unend­lich reich gemacht. Ich habe viel­leicht nicht alles, was vie­le ande­re Men­schen in ihrem Leben haben. Manch­mal wünsch­te ich mir, dass das anders wäre. Aber am Ende allen Den­kens und Haderns wird mir immer wie­der klar, was ich dann alles jetzt nicht hät­te: die Lie­be von vie­len beson­de­ren und kost­ba­ren Men­schen, denen ich auf ande­ren Wegen so nie­mals begeg­net wäre!

Jesus hat Apos­tel gewählt und ihnen Anwei­sun­gen für die Mis­si­on gege­ben. Jetzt geht es um den Lohn: ein Leben auf­ge­ben und ein Leben gewin­nen. Ich kann nicht zwei Leben haben. Bin­de ich mich zu eng an mei­ne Her­kunft, kom­me ich nie los, bin ich nie frei für die Men­schen und für Gott. Es geht um eine kla­re Ent­schei­dung für einen Weg. Das macht Jesus hier beson­ders deutlich.

Es ist schon klar: Los­las­sen kos­tet etwas, aber es wird reich belohnt. Der Lohn, der Gewinn“ geht über die Apos­tel selbst hin­aus. Jesus selbst ist erfahr­bar in den Begeg­nun­gen mit Men­schen – sowohl für die­je­ni­gen, die sich für Got­tes Bot­schaft ein­set­zen, als auch für die­je­ni­gen, die offen sind für die Bot­schaft von Got­tes Reich.

Das darf ich selbst immer wie­der erfah­ren. Sol­che Begeg­nun­gen geben mir Zufrie­den­heit, sie erfül­len auch ande­re. Das ist der Lohn. Nein, es ist Geschenk. Es macht mich reich. Ich darf es wei­ter­ge­ben, damit ande­re reich wer­den, ihren Weg fin­den, zur Ruhe kom­men, getrös­tet wer­den, neue Impul­se bekom­men. So kann ich mit ihnen Hei­mat fin­den – und vie­les mehr.

Mar­kus Krastl, Pfar­rer in der Pfar­rei Hei­li­ge Drei­fal­tig­keit, Bis­tum Trier

Fürbitten

Jesus Chris­tus will, dass wir das wirk­li­che Leben fin­den. Ihn bit­ten wir:

  1. Für die an Covid19 Erkrank­ten – in den deut­schen Hot­spots, in den USA und Bra­si­li­en und in all den vie­len Län­dern, wo oft die Ärms­ten am stärks­ten betrof­fen sind.
  2. Für alle, die ihre beruf­li­che Exis­tenz ver­lie­ren oder um die Zukunft ban­gen. Für alle, für die es immer noch bedrü­cken­de Ein­schrän­kun­gen gibt.
  3. Für alle, deren Feri­en­zeit jetzt beginnt und die aus der ver­trau­ten Umge­bung auf­bre­chen. Für alle, die nicht in Urlaub fah­ren können.
  4. Für alle, die Men­schen bei sich auf­neh­men – für Flücht­lings­hel­fe­rin­nen, Gast­ge­ber, Pfle­ge­el­tern: Für alle, die Men­schen hel­fen, in einem neu­en Umfeld anzukommen.
  5. Für Gläu­bi­ge, die im ande­ren Men­schen Chris­tus erken­nen. Für alle, die einen Weg der beson­de­ren Nach­fol­ge wäh­len oder suchen.
  6. Für alle, die in ihrem Leben ein schwe­res Kreuz zu tra­gen haben. Für jene, denen Schick­sals­schlä­ge den Weg zum Glau­ben ver­baut haben.
  7. Für die Kir­che, die für die Men­schen und die Welt da sein will; und für alle, die den Syn­oda­len Weg der Katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land mitgehen.

Jesus Chris­tus, Hei­land und Erlö­ser, erbar­me dich über uns und über die gan­ze Welt. Geden­ke dei­ner Chris­ten­heit und füh­re zusam­men, was getrennt ist.
Amen.

Tho­mas Kös­ter, Bochum

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