Glaube&Gebet #24 - Seelenruhe

Emmerting Pfarrverband am 04.07.2020

2020 07 03 gug 24 strandliege Paulwip / pixelio.de

Meditation zum 14. Sonntag im Jahreskreis - 05. Juli 2020

Der Lobpreis Jesu

(25) In jener Zeit sprach Jesus: Ich prei­se dich, Vater, Herr des Him­mels und der Erde, weil du das vor den Wei­sen und Klu­gen ver­bor­gen und es den Unmün­di­gen offen­bart hast. (26) Ja, Vater, so hat es dir gefal­len. (27) Alles ist mir von mei­nem Vater über­ge­ben wor­den; nie­mand kennt den Sohn, nur der Vater, und nie­mand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offen­ba­ren will. (28) Kommt alle zu mir, die ihr müh­se­lig und bela­den seid! Ich will euch erqui­cken. (29) Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Her­zen demü­tig; und ihr wer­det Ruhe fin­den für eure See­le. (30) Denn mein Joch ist sanft und mei­ne Last ist leicht.

Mat­thä­us 11,2530

Meditative Gedanken

Gefällt mir“ ist ein moder­nes Kurz­wort. Wird mit Aus­ru­fe­zei­chen gebraucht. Kom­mu­ni­ka­ti­on für Men­schen, die offen­bar wenig Zeit haben. Kurz­nach­rich­ten­dienst. Den­noch hek­tisch? Mir gefal­len die Wor­te Jesu. Sie pas­sen mir zur Jah­res­zeit, da fast über­all Som­mer­fe­ri­en sind oder bald begin­nen: Ich wer­de euch Ruhe ver­schaf­fen. Jesus als Seel­sor­ger, zustän­dig für mei­ne Seelenruhe.

Ist es zunächst ein Gebet, das Jesus an sei­nen Vater rich­tet? Denn auch Gott-Vater scheint etwas zu gefal­len, aber was genau? Gott wird geprie­sen, weil er klu­gen und schlau­en Men­schen nicht alles deut­lich gemacht hat. Haben nur die Klei­nen, die unwis­sen­den, ein­fach gestrick­ten Kin­der Got­tes sein Wesen und Wir­ken ver­stan­den? Wie trans­pa­rent ver­läuft hier die Kommunikation?

Jesus bedankt sich lobend und prei­send bei sei­nem Vater im Him­mel. Er bezieht sein Wir­ken auf Erden auf den Schöp­fer des Him­mels und der Erde zurück. Ablei­tung und Auf­trag, direk­te Linie und nöti­ge Auf­ga­be: Ich, Jesus, zei­ge euch, wie Gott tickt“, wie er ist, was er für euch getan hat. Ihr seid in der Schöp­fung Got­tes zu Hau­se. Ich gebe an euch wei­ter, was ich selbst emp­fan­gen habe.

An ande­rer Stel­le sagt Jesus: Ich ken­ne die Mei­nen, und die Mei­nen ken­nen mich.“ Klingt durch­aus nach einer Por­ti­on Selbst­be­wusst­sein“. Da er aber den Vater kennt“, kön­nen wir bei Jesus in die Schu­le gehen und erfah­ren und ler­nen, was die Namen Got­tes“ sind: Güte, Barm­her­zig­keit, Lie­be, Geduld, Tole­ranz, Gelas­sen­heit. Dies könn­ten wir gut brau­chen, täg­lich, immer wie­der neu.

Wo aber ist unser Lern­ort“? Wo fin­de ich Ruhe für die See­le“, her­aus aus stres­si­gem All­tag, weg von Lärm, Geschrei und Geschwätz, Hek­tik und Unru­he? Jesus hat einen guten Tipp: Anneh­men, was er uns auf­lädt, weil es nicht schwer zu tra­gen, zu begrei­fen ist. Ein­fach glau­ben, dass Gott es gut mit den Men­schen meint. In aller Frei­heit Ja sagen zum eige­nen Weg der Mensch-Wer­dung. Ich hof­fe, dass ich jetzt im Som­mer mei­nen See­len­frie­den wie­der mal neu beim Wan­dern in den Ber­gen fin­de und lebe.

Alfred Streib, Diplom­theo­lo­ge und Fami­li­en­seel­sor­ger in Aschaf­fen­burg, Bis­tum Würzburg

Fürbitten

Jesus Chris­tus lädt beson­ders die ein­fa­chen klei­nen Leu­te, die Müh­se­li­gen und Schwa­chen ein. Wir beten für alle, die in die­sen Tagen bei ihm Trost und Ruhe suchen:

  1. Wir beten für die Kin­der in Deutsch­land und in der Welt, die kör­per­li­cher und see­li­scher Gewalt aus­ge­setzt sind; für die Erwach­se­nen, die in Fami­li­en und Schu­len und ande­ren Ein­rich­tun­gen Ver­ant­wor­tung für Kin­der über­nom­men haben; und für die Men­schen, die miss­han­del­ten Kin­dern Schutz und Gebor­gen­heit bieten.
  2. Für die Kin­der und Jugend­li­chen, die sexua­li­sier­te Gewalt erlit­ten haben oder immer noch erlei­den; für die Män­ner und Frau­en, die bis heu­te unter sol­chen Erleb­nis­sen leiden.
  3. Wir beten für die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in Poli­zei und Jus­tiz, die die­se Ver­bre­chen auf­klä­ren müs­sen, damit Täte­rin­nen und Täter vor Gericht kom­men und bestraft werden.
  1. Wir beten für die Men­schen, die den Kir­chen den Rücken gekehrt und ihren Aus­tritt erklärt haben; und für alle, die wei­ter ver­trau­en auf eine gemein­sa­me Zukunft der Kir­che und nach glaub­wür­di­gen neu­en Wegen suchen.
  2. Für die Opfer von Natur­ka­ta­stro­phen und Umwelt­zer­stö­rung, beson­ders bei dem Erd­rutsch in Myan­mar und bei den Wald­brän­den am Ama­zo­nas; für alle Men­schen, deren Lebens­be­din­gun­gen Gesund­heit und Leben gefährden.
  3. Wir beten für die deut­schen Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker, die jetzt beson­de­re Ver­ant­wor­tung für die Euro­päi­sche Uni­on tra­gen; und für alle Men­schen, die an der Soli­da­ri­tät der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger in Euro­pa zweifeln.
  4. Wir beten für Jun­ge und Älte­re, die sich auf unbe­schwer­te und fro­he Feri­en­wo­chen zu Hau­se oder im Urlaub freu­en; für die in der Tou­ris­ten­seel­sor­ge Enga­gier­ten, deren Ein­satz durch die Pan­de­mie ein­ge­schränkt und erschwert wird.

Im Ver­trau­en auf dei­ne Gegen­wart in unse­rem Leben, Herr, gehen wir unse­ren Weg in die­ser Welt; für dei­nen kla­ren Zuspruch und dein Vor­bild dan­ken wir – in die­sen Tagen und bis in dei­ne Ewig­keit.
Amen.

Hil­de­gard Jäger, Bochum

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