Glaube&Gebet #26 - Grundhaltungen

Emmerting Pfarrverband am 18.07.2020

2020 07 17 gug 26 blaues kornfeld Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Meditation zum 16. Sonntag im Jahreskreis - 19. Juli 2020

(24) Jesus leg­te ihnen ein ande­res Gleich­nis vor: Mit dem Him­mel­reich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf sei­nen Acker säte. (25) Wäh­rend nun die Men­schen schlie­fen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Wei­zen und ging weg. (26) Als die Saat auf­ging und sich die Ähren bil­de­ten, kam auch das Unkraut zum Vor­schein. (27) Da gin­gen die Knech­te zu dem Guts­herrn und sag­ten: Herr, hast du nicht guten Samen auf dei­nen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? (28) Er ant­wor­te­te: Das hat ein Feind getan. Da sag­ten die Knech­te zu ihm: Sol­len wir gehen und es aus­rei­ßen? (29) Er ent­geg­ne­te: Nein, damit ihr nicht zusam­men mit dem Unkraut den Wei­zen aus­reißt. (30) Lasst bei­des wach­sen bis zur Ern­te und zur Zeit der Ern­te wer­de ich den Schnit­tern sagen: Sam­melt zuerst das Unkraut und bin­det es in Bün­del, um es zu ver­bren­nen; den Wei­zen aber bringt in mei­ne Scheu­ne! (31) Er leg­te ihnen ein wei­te­res Gleich­nis vor und sag­te: Mit dem Him­mel­reich ist es wie mit einem Senf­korn, das ein Mann auf sei­nen Acker säte. (32) Es ist das kleins­te von allen Samen­kör­nern; sobald es aber hoch­ge­wach­sen ist, ist es grö­ßer als die ande­ren Gewäch­se und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Him­mels kom­men und in sei­nen Zwei­gen nis­ten. (33) Er sag­te ihnen ein wei­te­res Gleich­nis: Mit dem Him­mel­reich ist es wie mit dem Sau­er­teig, den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl ver­barg, bis das Gan­ze durch­säu­ert war. (34) Dies alles sag­te Jesus der Men­schen­men­ge in Gleich­nis­sen und ohne Gleich­nis­se rede­te er nicht zu ihnen, (35) damit sich erfül­le, was durch den Pro­phe­ten gesagt wor­den ist: Ich öff­ne mei­nen Mund in Gleich­nis­sen, / ich spre­che aus, was seit der Schöp­fung der Welt ver­bor­gen war. (36) Dann ver­ließ er die Men­ge und ging in das Haus. Und sei­ne Jün­ger kamen zu ihm und sag­ten: Erklä­re uns das Gleich­nis vom Unkraut auf dem Acker! (37) Er ant­wor­te­te: Der den guten Samen sät, ist der Men­schen­sohn; (38) der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Kin­der des Rei­ches; das Unkraut sind die Kin­der des Bösen; (39) der Feind, der es gesät hat, ist der Teu­fel; die Ern­te ist das Ende der Welt; die Schnit­ter sind die Engel. (40) Wie nun das Unkraut auf­ge­sam­melt und im Feu­er ver­brannt wird, so wird es auch bei dem Ende der Welt sein: (41) Der Men­schen­sohn wird sei­ne Engel aus­sen­den und sie wer­den aus sei­nem Reich alle zusam­men­ho­len, die ande­re ver­führt und Gesetz­lo­ses getan haben, (42) und wer­den sie in den Feu­er­ofen wer­fen. Dort wird Heu­len und Zäh­ne­knir­schen sein. (43) Dann wer­den die Gerech­ten im Reich ihres Vaters wie die Son­ne leuch­ten. Wer Ohren hat, der höre!

Mat­thä­us 13,2443

Meditative Gedanken

Wenn ich an der Kas­se ste­he, tue ich es; bei der Arbeit oder in der Frei­zeit auch. Wann es damit begon­nen hat, weiß ich nicht mehr. Ich bewer­te Men­schen. Ich den­ke mir: Was trägt denn der für ein Out­fit?“, Wie redet denn die?“ und Der ist aber unfreund­lich!“. Ich bewer­te in rich­tig und falsch, in gut und böse.

Habe ich das schon als Kind getan? Im Kin­der­gar­ten viel­leicht, in der Schu­le spä­tes­tens. Die mag ich nicht. Die ist blöd. Ich habe das falsch gemacht. Ich bin schlecht. Der lässt mich nicht mit­spie­len. Der ist böse. An sol­che Sät­ze erin­ne­re ich mich.

Wer ein­mal ver­sucht hat, nicht zu bewer­ten, weiß, wie schwer es ist. Von Kin­des­bei­nen an wer­den wir dazu erzo­gen – aus gutem Grund. Es hilft uns, zu über­le­ben. Ist die Nah­rung genieß­bar, die Situa­ti­on gefähr­lich oder mein Ver­hal­ten für die Gesell­schaft hilfreich?

Wie wir Nah­rung, Situa­tio­nen oder Ver­hal­ten ein­schät­zen, so beur­tei­len wir auch Men­schen. Es folgt die Ver­ur­tei­lung. Ich rede mit ihm nicht mehr!“, Von ihr distan­zie­re ich mich!“ und Der bekommt von mir kei­ne Hilfe!“.

Das heu­ti­ge Evan­ge­li­um hält vier Aspek­te dage­gen. Sei gedul­dig“, du weißt nicht war­um jemand so ist wie er ist. Gehe vom Guten“ aus, du weißt nicht, ob aus dem schein­bar Schlech­ten etwas Gutes wird. Ach­te das Gerin­ge“, denn aus noch so Klei­nem, kann Gro­ßes ent­ste­hen. Gerech­te“ Urtei­le kann letz­lich kein Mensch fällen.

Ent­schul­digt das alle Pas­si­vi­tät? Soll ich dem Unkraut kei­nen Ein­halt gebie­ten? Das glaub ich nicht. Wenn das Reich Got­tes schon unter uns ist, dann ist es auch an uns, dar­an mit­zu­bau­en. Für mich ist es aber in die­sem Fall weni­ger ein Tun, als viel­mehr eine Hal­tung. Ein Abwä­gen, ein Unter­schei­den, um letzt­lich offen zu sein und zu spü­ren, was Got­tes Wil­len sein könn­te. Es geht nicht dar­um, was für mich rich­tig oder falsch ist, gut oder böse, son­dern was dem Auf­bau des Rei­ches Got­tes dient. Dazu braucht es Geduld“, Acht­sam­keit für das Gerin­ge“, Ver­trau­en in das Gute“ und Hof­fen auf Got­tes Gerech­tig­keit“.

Win­fried Brand­mai­er, Gemein­de­re­fe­rent im Bischöf­li­chen Jugend­amt Regens­burg, Fach­stel­le für Ministrantenpastoral

Fürbitten

Wir wis­sen nicht, wie wir rich­tig beten sol­len, schreibt der Apos­tel Pau­lus – wir dür­fen uns aber dar­auf ver­las­sen, dass der Geist uns hilft und Gott unse­re Bit­ten erhört. Die­sem Gott ver­trau­en wir die Welt und die Men­schen an.

  1. Wir beten für die vie­len Men­schen, die mit Coro­na infi­ziert sind oder waren; für die schwer oder nur leicht Erkrank­ten; für fast zehn­tau­send Ver­stor­be­ne in unse­rem Land und ihre Familien.
  2. Für die Men­schen über­all auf der Welt, wo die Infek­ti­ons­zah­len immer noch oder schon wie­der stei­gen; beson­ders für die Armen, die der Pan­de­mie schutz­los und ahnungs­los aus­ge­lie­fert sind.
  3. Wir beten für jun­ge und alte Leu­te, die mit neu­en Frei­hei­ten umge­hen ler­nen müs­sen; und für alle, die sich und ande­re zu schüt­zen ver­su­chen und gro­ße Ängs­te ausstehen.
  4. Für Frau­en und Män­ner in Poli­tik und Gesell­schaft, die selbst und deren Fami­li­en bedroht wer­den; und für alle, die online und off­line für mehr Sicher­heit sor­gen oder ein­fach in ihrer Umge­bung gegen den all­täg­li­chen Ras­sis­mus eintreten.
  5. Wir beten für die Euro­päi­sche Gemein­schaft auf dem Weg zu mehr Soli­da­ri­tät in der Kri­se, zu Kli­ma-Gerech­tig­keit und zur Bewah­rung der Schöpfung.
  6. Für die Men­schen in Ama­zo­ni­en und in Sibi­ri­en, wo Wald­brän­de und Hit­ze­wel­le bedroh­lich sind; für die Kin­der, Frau­en und Män­ner, die in Nord­sy­ri­en auf Hil­fe zum Über­le­ben ange­wie­sen sind.
  7. Wir beten für alle, die umsich­tig auf der Stra­ße unter­wegs sind und die Regeln beach­ten. Für Fami­li­en und alle Men­schen, die jetzt unter­wegs sind – ob all­täg­lich zur Arbeit oder in den Urlaub.

Du, Gott, hörst unse­re Bit­ten und ver­nimmst unser Fle­hen – ob es laut ist oder still und lei­se. Wir dan­ken dir für die Stär­ke dei­ner Lie­be – heu­te und mor­gen und bis in dei­ne Ewig­keit.
Amen.

alt­fried g. rem­pe, Trier

Weitere Nachrichten

2021 05 13 firmung
09.09.2024

Anmeldung Firmung 2025

Jetzt anmelden für die Firmung 2025

2021 05 13 firmung
31.08.2023

Firmung 2024

Jetzt anmelden für die Firmung 2024

2022 06 10 firmung grafik
30.05.2022

Firmung 2023

Jetzt anmelden für die Firmung 2023