Evangelium
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodémus: (14) Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, (15) damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. (16) Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (17) Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. (18) Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat. (19) Denn darin besteht das Gericht: Das Licht kam in die Welt, doch die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. (20) Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. (21) Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Joh 3,14−21
Gedanken zum Evangelium
Jesus ist in die Welt gekommen, um die Welt zu retten, um uns das Heil zu bringen. Das geschieht natürlich nicht so, wie sich das viele Menschen damals und wahrscheinlich auch heute vorgestellt haben. Jesus kommt nicht mit Gewalt oder Waffen. Er wählt einen anderen Weg. Jesus kommt als „Herzensretter“. Er möchte, dass die Menschen ein gutes und erfülltes Leben haben. Er möchte, dass wir ein Leben führen können, womit wir uns wohl fühlen, uns angenommen fühlen. Er will, dass wir mit unserem Leben im Licht stehen.
Jesus selbst steht mit seinem Leben voll im Licht. Nicht so wie ein Star, der im Rampenlicht steht und von dem man nur das sieht, was schön aussieht. Jesu Leben ist ein ungeschöntes, wahrhaftiges Leben. Wenn Jesus sich ins Licht stellt, gibt es nicht immer nur Schönes zu sehen. Gerade jetzt in der Fastenzeit werden wir an Stationen in seinem Leben erinnert, die sehr schmerzvoll waren und die ihn letztlich in einen grausamen Tod geführt haben.
Zum wahren Leben gehören auch die unharmonischen und unangenehmen Ereignisse und Erlebnisse. Jesus zeigt uns durch sein Leben, dass wir sowohl die Sonnen- als auch die Schattenseiten unseres Lebens anerkennen sollen, so wie auch er es tut.
Das heutige Evangelium macht uns deutlich, dass für Gott das Leben auf Schattenseite, in Dunkelheit kein wirkliches Leben ist. Wir dürfen den Mut und das Vertrauen haben, uns aufzumachen zum Licht. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir dürfen so sein, wie wir sind. Und: Wir sehen auch die anderen so, wie sie sind. Manchmal wäre es einfacher wegzuschauen, die Dinge nicht so zu sehen, wie sie sind. Aber Christsein heißt auch mit Liebe hinzuschauen, auch die Dinge zu sehen, die unansehnlich, die schlecht sind.
Schauen wir also hin, setzen wir uns ein für die, die in der Dunkelheit leben, holen wir sie auch ins Licht!
Lied
Wer mag kann sich anschließend das folgende Lied anhören.