Evangelium
(1) Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte er zwei seiner Jünger aus. (2) Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her! (3) Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht es; er lässt es bald wieder zurückbringen. (4) Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße ein Fohlen angebunden und sie banden es los. (5) Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, das Fohlen loszubinden? (6) Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. (7) Sie brachten das Fohlen zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf. (8) Und viele breiteten ihre Kleider auf den Weg aus, andere aber Büschel, die sie von den Feldern abgerissen hatten. (9) Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! (10) Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe! (11) Und er zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus.
Markus 11,1−10
Gedanken zum Evangelium
Der Palmsonntag ist eigentlich ein Freudentag. Wir hören im Evangelium wie die Menschen Jesus als König und Retter begrüßen, ihm zujubeln. Die Freude wird aber überschattet von all dem Schweren, das auf Jesus zukommen wird.
Auch wir können heuer schon zum zweiten Mal nicht so unbeschwert wie sonst diesen Palmsonntag feiern. Corona hat alles in unserem Leben verändert. Sich so richtig unbeschwert freuen, fällt in diesen ernsten Tagen schwer. Wir alle stehen vor der Herausforderung bestmöglich mit dieser nun schon so lange dauernden Krise umzugehen.
Wir sind es gewohnt vorauszudenken und planen, damit unser Leben so läuft, wie wir es uns vorstellen und wünschen. Aber jetzt helfen uns oft unsere Pläne nichts mehr. Wir können neu lernen, unser Leben Gott anzuvertrauen, auf ihn als Retter zu setzten. Fangen wir gerade jetzt in dieser schweren Zeit damit an, jeden Tag neu zu schätzen, uns an ihm zu freuen. Versuchen wir, die schönen Dinge zu sehen:
Was hat mir heute gutgetan?
Welches aufbauende Wort, welches Telefonat, welche Nachricht?
Worüber habe ich mich gefreut?
Wem konnte ich heute helfen und Retter sein?
Was lerne ich neu zu schätzen, was vorher selbstverständlich war für mich?
Lied
Wer mag kann sich anschließend das folgende Lied anhören.