Zufälle gibt es nicht...
Sie war erst 16 Jahre alt, als die Märtyrerin in der Spätantike grausam hingerichtet wurde, und Legenden ranken sich in Asien, Afrika und Europa sie: Die heilige Corona hat mit dem gleichnamigen Virus, das derzeit die Welt in Atem hält, nicht nur diese grenzüberschreitende Internationalität gemeinsam. Sie gilt laut Ökumenischem Heiligenlexikon als Schutzpatronin gegen Seuchen. Doch vieles an ihrer Existenz bleibt ebenso wie beim Erreger der tückischen Epidemie im Dunkeln.
Das Heiligenlexikon erzählt über Corona (lateinisch “die Gekrönte” und damit ein Hinweis auf den allgemeinen Begriff “Märtyrerin”) nur Vages: Sie sei im Jahr 161 oder aber 287 geboren – wo, ist unbekannt. Noch als Teenager wurde sie die Ehegattin des Soldaten Victor, der sich während der Christenverfolgung weigerte, seinen christlichen Glauben zu widerrufen und deshalb hingerichtet wurde. Die junge Witwe sei unter den Römer-Kaisern Antoninus Pius oder Diokletian ebenfalls den Martertod gestorben, und das laut dem Lexikon, auf ausgesucht brutale Weise: nämlich indem sie gebunden an zwei gebeugte Palmen bei deren Emporschnellen zerrissen wurde.
Die griechische Legende von Victor und Corona siedelt deren Martyrium in Damaskus an, sie war aber darüber hinaus in vielen Varianten verbreitet. Deshalb wird neben der syrischen Hauptstadt als Todesort auch Antiochia in der heutigen Türkei, Alexandria in Ägypten, Sizilien oder in Marseille angegeben. Verehrungstraditionen gibt es in der griechischen, der lateinischen und der äthiopischen Kirche; in Nord- und Mittelitalien galt Corona schon im 6. Jahrhundert als Vorbild an Glaubenstreue. Reliquien von ihr und Victor finden sich in Castelfidardo bei Osimo an der Adriaküste bei Ancona, wo es schon früh eine dem Paar geweihte Kirche gab. Durch die Kaiser Otto III. und Karl IV. gelangten Reliquien auch nach Aachen bzw. Prag.
Corona-Wallfahrten gibt es in Niederösterreich in St. Corona am Wechsel, seitdem 1504 dort in einer hohlen Linde eine Corona-Statue gefunden und daraufhin eine Kapelle errichtet wurde, wie das Heiligenlexikon weiter mitteilt. Auch in St. Corona am Schöpfl bei Altenmarkt (NÖ) sowie in Wien sei die Verehrung verbreitet. Dass die österreichische Münzeinheit bis 1924 nach der Heiligen “Krone” hieß, ist wohl dem Umstand zuzuschreiben, dass Corona nicht nur Schutzpatronin gegen Seuchen ist, sondern auch in Geldangelegenheiten, bei der Schatzsuche und sogar in der Lotterie um Hilfe angerufen wird.
Auch in unserem Bistum gibt es eine St.-Korona-Kirche und zwar in Passau, im Stadtteil Patriching. Vermutlich wurde die Kirche 1641, in der damaligen Notzeit des Dreißigjährigen Krieges aufgrund eines Gelöbnisses gestiftet. Viele Wallfahrer kamen im Laufe der Jahrhunderte in ihren Anliegen zur Hl. Korona. Heute jedoch ist die Wallfahrt erloschen.
In der österreichischen Tageszeitung “Der Standard” (Ausgabe 11. März 2020) war die heilige Corona “Kopf des Tages”. Einleitend heißt es dort: “Zufälle gibt es bekanntlich nicht – schon gar nicht mag man von einem solchen sprechen, wenn das Ökumenische Heiligenlexikon justament die Heilige Corona als Schutzpatronin vor Seuchengefahrausweist.”
Quelle: kathpress
Gebet zur Heiligen Corona
Allmächtiger Gott,
der du die Sünden deines Volkes vergibst
und alle Gebrechen heilst;
der du dich der HERR unser Arzt nennst
und deinen geliebten Sohn gesandt hast,
dass er unsere Krankheiten trage;
blicke herab auf uns,
die wir demütig vor dir stehen.
Wir bitten dich in dieser Zeit
der Epidemie und Not,
gedenke deiner Liebe und Güte,
die du immer wieder deinem Volk
in Zeiten der Trübsal gezeigt hast.
Wie du die Versöhnung Aarons gnädig gesehen
und der ausgebrochenen Plage
Einhalt geboten hast,
wie du das Opfer Davids angenommen
und dem Verderber befohlen hast,
seine Hand abzulassen,
so nimm jetzt auch unser Gebet und Opfer an
und erhöre uns nach deiner Barmherzigkeit.
Wende diese Krankheit von uns ab;
lass die, die davon befallen sind, wieder genesen;
beschütze die, welche durch deine Güte
bisher bewahrt geblieben sind
und lass die Plage nicht weiter um sich greifen.
Hl. Maria, Heil der Kranken und Hilfe der Christen – bitte für uns
Hl. Valentin, Patron unseres Bistums – bitte für uns
Hl. Maximilian, Patron unseres Bistums – bitte für uns
Hl. Bruder Konrad, Patron unseres Bistums – bitte für uns
Hl. Corona – bitte für uns
Hl. Sebastian – bitte für uns
Hl. Rochus – bitte für uns
All ihr Heiligen Gottes – bittet für uns.
Quelle: pnp.de