Glaube&Gebet #04 - Glaubst du das?

Emmerting Pfarrverband am 27.03.2020

2020 03 27 keimende pflanze Photo by Rike on pixelio.de

5. Fastensonntag / A - 29. März 2020

Die Auferweckung des Lazarus

(1) Ein Mann war krank, Laza­rus aus Beta­ni­en, dem Dorf der Maria und ihrer Schwes­ter Mar­ta. (2) Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt und sei­ne Füße mit ihren Haa­ren abge­trock­net hat­te; deren Bru­der Laza­rus war krank. (3) Daher sand­ten die Schwes­tern Jesus die Nach­richt: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank. (4) Als Jesus das hör­te, sag­te er: Die­se Krank­heit führt nicht zum Tod, son­dern dient der Ver­herr­li­chung Got­tes. Durch sie soll der Sohn Got­tes ver­herr­licht wer­den. (5) Jesus lieb­te aber Mar­ta, ihre Schwes­ter und Laza­rus. (6) Als er hör­te, dass Laza­rus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich auf­hielt. (7) Danach sag­te er zu den Jün­gern: Lasst uns wie­der nach Judäa gehen. (8) Die Jün­ger sag­ten zu ihm: Rab­bi, eben noch such­ten dich die Juden zu stei­ni­gen und du gehst wie­der dort­hin? (9) Jesus ant­wor­te­te: Hat der Tag nicht zwölf Stun­den? Wenn jemand am Tag umher­geht, stößt er nicht an, weil er das Licht die­ser Welt sieht; (10) wenn aber jemand in der Nacht umher­geht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. (11) So sprach er. Dann sag­te er zu ihnen: Laza­rus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn auf­zu­we­cken. (12) Da sag­ten die Jün­ger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund wer­den. (13) Jesus hat­te aber von sei­nem Tod gespro­chen, wäh­rend sie mein­ten, er spre­che von dem gewöhn­li­chen Schlaf. (14) Dar­auf sag­te ihnen Jesus unver­hüllt: Laza­rus ist gestor­ben. (15) Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wol­len zu ihm gehen. (16) Da sag­te Tho­mas, genannt Didy­mus, zu den ande­ren Jün­gern: Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu ster­ben! (17) Als Jesus ankam, fand er Laza­rus schon vier Tage im Grab lie­gen. (18) Beta­ni­en war nahe bei Jeru­sa­lem, etwa fünf­zehn Sta­di­en ent­fernt. (19) Vie­le Juden waren zu Mar­ta und Maria gekom­men, um sie wegen ihres Bru­ders zu trös­ten. (20) Als Mar­ta hör­te, dass Jesus kom­me, ging sie ihm ent­ge­gen, Maria aber blieb im Haus sit­zen. (21) Mar­ta sag­te zu Jesus: Herr, wärst du hier gewe­sen, dann wäre mein Bru­der nicht gestor­ben. (22) Aber auch jetzt weiß ich: Alles, wor­um du Gott bit­test, wird Gott dir geben. (23) Jesus sag­te zu ihr: Dein Bru­der wird auf­er­ste­hen. (24) Mar­ta sag­te zu ihm: Ich weiß, dass er auf­er­ste­hen wird bei der Auf­er­ste­hung am Jüngs­ten Tag. (25) Jesus sag­te zu ihr: Ich bin die Auf­er­ste­hung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, (26) und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht ster­ben. Glaubst du das? (27) Mar­ta sag­te zu ihm: Ja, Herr, ich glau­be, dass du der Chris­tus bist, der Sohn Got­tes, der in die Welt kom­men soll. (28) Nach die­sen Wor­ten ging sie weg, rief heim­lich ihre Schwes­ter Maria und sag­te zu ihr: Der Meis­ter ist da und lässt dich rufen. (29) Als Maria das hör­te, stand sie sofort auf und ging zu ihm. (30) Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekom­men; er war noch dort, wo ihn Mar­ta getrof­fen hat­te. (31) Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trös­te­ten, sahen, dass sie plötz­lich auf­stand und hin­aus­ging. Da folg­ten sie ihr, weil sie mein­ten, sie gehe zum Grab, um dort zu wei­nen. (32) Als Maria dort­hin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sag­te zu ihm: Herr, wärst du hier gewe­sen, dann wäre mein Bru­der nicht gestor­ben. (33) Als Jesus sah, wie sie wein­te und wie auch die Juden wein­ten, die mit ihr gekom­men waren, war er im Inners­ten erregt und erschüt­tert. (34) Er sag­te: Wo habt ihr ihn bestat­tet? Sie sag­ten zu ihm: Herr, komm und sieh! (35) Da wein­te Jesus. (36) Die Juden sag­ten: Seht, wie lieb er ihn hat­te! (37) Eini­ge aber sag­ten: Wenn er dem Blin­den die Augen geöff­net hat, hät­te er dann nicht auch ver­hin­dern kön­nen, dass die­ser hier starb? (38) Da wur­de Jesus wie­der­um inner­lich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höh­le, die mit einem Stein ver­schlos­sen war. (39) Jesus sag­te: Nehmt den Stein weg! Mar­ta, die Schwes­ter des Ver­stor­be­nen, sag­te zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vier­te Tag. (40) Jesus sag­te zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herr­lich­keit Got­tes sehen? (41) Da nah­men sie den Stein weg. Jesus aber erhob sei­ne Augen und sprach: Vater, ich dan­ke dir, dass du mich erhört hast. (42) Ich wuss­te, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Men­ge, die um mich her­um­steht, habe ich es gesagt, damit sie glau­ben, dass du mich gesandt hast. (43) Nach­dem er dies gesagt hat­te, rief er mit lau­ter Stim­me: Laza­rus, komm her­aus! (44) Da kam der Ver­stor­be­ne her­aus; sei­ne Füße und Hän­de waren mit Bin­den umwi­ckelt und sein Gesicht war mit einem Schweiß­tuch ver­hüllt. Jesus sag­te zu ihnen: Löst ihm die Bin­den und lasst ihn weg­ge­hen! (45) Vie­le der Juden, die zu Maria gekom­men waren und gese­hen hat­ten, was Jesus getan hat­te, kamen zum Glau­ben an ihn.

Johan­nes 11,145

Meditative Gedanken

Du darfst dir von nie­man­den etwas erwar­ten“, sagt eine Bekann­te zu mir, als ich mei­ne Ent­täu­schung über eine Per­son aus­drü­cke. Und doch den­ke ich immer wie­der hät­te …“, könn­te …“, wäre …“ – es gibt Erwar­tun­gen oder auch Hoff­nun­gen, die sich nicht erfüllen. 

Auch Maria und Mar­ta machen die­se Erfah­rung. Wärest du hier gewe­sen, wäre unser Bru­der nicht gestor­ben“, sagen sie zu Jesus. Dabei hat­ten sie ihn benach­rich­tigt, dass Laza­rus krank ist. Aber Jesus hat sich Zeit gelas­sen. Und nun ist es zu spät. Die Freun­de, die zu den Schwes­tern gekom­men sind und mit ihnen trau­ern, mer­ken an: Jesus hat Blin­de geheilt, hät­te er dann nicht ver­hin­dern kön­nen, dass Laza­rus stirbt?“ Kann man sich also auch von Jesus nichts Siche­res erwar­ten? Den einen hilft er, den ande­ren nicht?

Manch­mal ist das ja auch der Ein­druck, wenn wir das Leben betrach­ten. Der eine wird sehr alt, der ande­re stirbt viel zu früh. Die eine hat Mann und Kin­der, ist erfolg­reich im Beruf; und die ande­re hadert mit ihrem Leben, weil sie ohne Part­ner lebt und eine Krank­heit ihre Kar­rie­re ver­hin­dert hat. 

Die Sache mit Laza­rus geht ja noch­mal gut aus. Jesus erweckt ihn zum Leben. Doch Jesus wirkt die­ses Wun­der nicht, um irgend­wel­che Erwar­tun­gen und Hoff­nun­gen zu erfül­len, son­dern um zu zei­gen, wer er ist. Ich bin die Auf­er­ste­hung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“, sagt er zu Mar­ta. Und er stellt ihr die ent­schei­den­de Fra­ge: Glaubst du das?“ 

Glaubst du das?“ – Die­se Fra­ge rich­tet sich an jeden und jede von uns heu­te. Glau­be ich, dass Jesus der Mes­si­as ist, der Leben schenkt über den Tod hin­aus? Glau­be ich, dass er Leben schenkt – schon hier und jetzt? Glau­be ich, dass er mir Leben in Fül­le geben kann, trotz uner­füll­ter Wün­sche und Hoffnungen? 

Das Evan­ge­li­um heu­te ermu­tigt mich und for­dert mich auf, auf Jesus zu ver­trau­en, an ihn zu glau­ben, mein Leben fest­zu­ma­chen an ihm, der Leben ist. Jesus ruft auch mir zu: Komm her­aus!“ – aus dem Dun­kel der Trau­rig­keit und der Ängs­te, aus dem Grab der Hoff­nungs­lo­sig­keit und Mut­lo­sig­keit. Komm her­aus zum Leben!

Hei­di Braun, Pas­to­ral­re­fe­ren­tin Bis­tum Regensburg

Fürbitten

Der Gott des Lebens will uns und alle aus ihren Toden erret­ten. Zu ihm rufen wir:

  1. Wir bit­ten für alle am Coro­na-Virus Erkrank­ten, für alle, die um ihr Leben kämp­fen.
    Für alle, die in den medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Beru­fen für die Kran­ken und für alte Men­schen im Ein­satz sind.
  2. Wir beten für alle, die um ihren Arbeits­platz fürch­ten oder in ihrer Exis­tenz bedroht sind.
    Für alle, die im Dienst für uns und die Gesell­schaft gera­de auch in der Kri­sen­zeit arbei­ten – oft unter erschwer­ten Bedingungen.
  3. Wir beten für die Men­schen in den vie­len Län­dern mit einem nur wenig aus­ge­bau­ten Gesund­heits­sys­tem.
    Für Arme welt­weit und für Men­schen ohne Obdach bei uns, denen schon die Ein­hal­tung von Hygie­ne­re­geln nur schwer mög­lich ist.
  4. Wir beten für alle Men­schen auf der Flucht, beson­ders für die auf den grie­chi­schen Inseln.
    Für alle, die vor Ort, mit begrenz­ten Mög­lich­kei­ten und trotz Anfein­dun­gen hel­fen.
    Für alle, die ange­sichts der Not ihre Ohn­macht spüren.
  5. Wir bit­ten für die Arbeit des Hilfs­werks Mise­re­or und für alle, die mit Mise­re­or zusam­men­ar­bei­ten im Ein­satz für Frie­den und Ent­wick­lung.
    Für alle, die durch die Pro­jek­te Hil­fe bekom­men und Hoff­nung erfahren.
  6. Wir bit­ten für die Chris­tin­nen und Chris­ten, die sich zu Gebet und Got­tes­dienst ver­bin­den, auch ohne dass wir zusam­men­kom­men kön­nen; und für alle, die dafür zu neu­en krea­ti­ven Wegen einladen.
  7. Wir beten für alle, die es nur schwer aus­hal­ten kön­nen, zu Hau­se allein oder nur mit der Fami­lie zusam­men zu sein. Beson­ders für die vie­len tat­säch­lich oder viel­leicht Coro­na-Infi­zier­ten in stren­ger Quarantäne.
  8. Wir bit­ten für uns selbst in unse­ren Nöten und mit den Sor­gen um Men­schen in der Fami­lie und im Bekann­ten­kreis.
    Für unse­re Toten und alle, die um sie trauern.

Du, Gott, beglei­test uns auf allen Wegen. Du führst uns durch den Tod zum Leben. Dich loben und prei­sen wir jetzt und allezeit. 

Amen.

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