Der heilige Bonaventura wurde als Giovanni di Fidanza geboren. Sein Vater war Arzt. Der Legende nach wurde Giovanni als Kind schwer krank, die Mutter brachte ihn zu Franziskus von Assisi. Dieser segnete den Knaben. 1226 besuchte ihn die Mutter mit dem geheilten Sohn erneut. Der im Sterben liegende Franziskus soll dem Kind zuferufen haben: „O buona ventura“ (= „O gute Zukunft, Fügung“), was später zum Ordensnamen von Giovanni wurde.
1236 ging Bonaventura an die Universität von Paris, wo er zunächst die allgemeinen Wissenschaften studierte. 1243 (oder nach anderen Quellen bereits 1238) trat er dem Franziskaner Minoritenorden bei und studierte dann auch Theologie. 1256 promovierte Bonaventura in Philosophie und Theologie. 1257 wurde er Professor der Theologie am Pariser Institut für arme Theologiestudenten, aus dem sich die berühmte Universität Sorbonne entwickelte.
Bonaventura wurde in den 1252 aufgebrochenen Streit zwischen der sogenannten Professorenpartei und den Bettelorden hineingezogen. Er wurde zu einem der bedeutendsten Verteidiger der neuen Bettelorden, die auf die Almosen der Bevölkerung angewiesen waren.
Bonaventura wurde 1257 zum Ordensgeneral der Franziskaner gewählt. Er leitete den Orden von Paris aus.
Die drohende innere Spaltung des Franziskanerordens, bedingt durch die Frage, wie streng der Orden die von Franziskus geforderte Verpflichtung zur Armut befolgen müsse, konnte Bonaventura überwinden. Er formulierte Generalstatuten, die die Franziskusregel auf die veränderten Zeitverhältnisse hin aktualisierten. Außerdem schrieb er zwei Lebensgeschichten des Franziskus, um die Differenzen im Verständnis der Botschaft von Franziskus auszugleichen. Es gelang Bonaventura, den durch Streitigkeiten zerrissenen Orden vor dem Zerfall zu bewahren, was ihm den Ruf eines zweiten Stifters des Franziskanerordens eintrug. Auch die Einführung des Ave Maria zur Vesper wird ihm zugeschrieben.
Nach langer Sedisvakanz wurde 1271 auf Bonaventuras Vorschlag Gregor X. zum Papst gewählt. Dieser ernannte ihn 1273 zum Kardinal und Bischof von Albano. Bonaventura arbeitete mit an der Vorbereitung des 2. Konzils von Lyon, das den Bruch mit der Ostkirche kitten sollte. Die Legende berichtet, wie Bonaventura vom Papst zusammen mit anderen Bischöfen zum griechischen Kaiser geschickt wurde, um diesen zum lateinischen Ritus zurückzuführen. Bonaventura leitete das Konzil von Lyon vom Beginn im Mai 1274 bis zu seinem Tod im Juli; tatsächlich gelang die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit der Ostkirche für einige Zeit.
Bonaventura wurde in der Franziskanerkirche in Lyon begraben. Heute werden seine, nur noch teilweise vorhandenen Reliquien, in dieser Kirche aufbewahrt.
Quellenangaben: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes_Bonaventura.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Bonaventura
Wer durch den Glanz und die Herrlichkeit alles Geschaffenen nicht erleuchtet wird, ist blind. Wer durch die lauten Rufe nicht aufwacht, ist taub. Wer ob aller Geschöpfe und ob aller seiner Werke Gott nicht lobt, ist stumm, und wer aus all diesen Zeugnissen den Urgrund, den Schöpfer, nicht erkennt, ist töricht und dumm.
Wegen dieser drei Dinge hat Gott die vernünftige Seele geschaffen: Dass sie Ihn lobe, dass sie Ihm diene, dass sie an Ihm sich erfreue und in Ihm ruhe; und das geschieht durch die Liebe, denn wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
Beständige Treue in kleinen Dingen ist eine großartige und heroische Tugend.
Die geistige Freude ist das sicherste Merkmal der in uns wohnenden Gnade Gottes.
Eine Not kann dir mehr nützen als tausend Freuden.
Das Gefühl versteht, was der Verstand nicht begreift.
Wir sollen mit unseren Worten so vorsichtig und so sparsam sein, wie der Geizige mit seinem Gelde.
Den Sterbenden ist die Musik verschwistert, sie ist der erste süße Laut vom fernen Jenseits, und die Muse des Gesanges ist die mystische Schwester, die zum Himmel zeigt.
Beten heißt die Gnade des Heiligen Geistes aus der überschwänglich süßen Quelle er Heiligsten Dreifaltigkeit schöpfen.
Eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass Maria demjenigen ihre Hilfe versagt, der sie um Hilfe bittet und auf sie sein Vertrauen setzt.
Quelle: https://www.aphorismen.de/such… von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB, Benediktinerabtei Schäftlarn, für die Katholische Sonntagszeitung