Die Heilige Birgitta (Brigitta) wurde um 1303 in Finsta bei Uppsala in Schweden geboren. Birgitta Birgersdotter war die Tochter eines Großgrundbesitzers und Reichsrats. Sie war über ihre Mutter mit dem schwedischen Königshaus verwandt und hatte schon als Kind Marien- und Christusvisionen.
Statt ins Kloster zu gehen, wurde sie aber mit 13 Jahren mit Ulf Gudmarsson aus ebenso einflussreicher Familie verheiratet und lebte 20 Jahre lang als Ehefrau und Mutter von acht Kindern auf der Burg Ulvåsa am Vätternsee. In ihrer Sorge um die ledigen Mütter von Östergötland werden sowohl ihre Nächstenliebe als auch ihr Freimut deutlich.
1335 zur Oberhofmeisterin der 15jährigen schwedischen Königin Blanche berufen, unternahm sie 1339 mit ihrem Mann eine Pilgerreise zum Grab des heiligen Olaf nach Trondheim, zwei Jahre danach dann eine zum über 3000 Kilometer entfernten Jakobusgrab in Compostela. Kurz nach ihrer Rückkehr verstarb Ulf in der Zisterzienserabtei Alvastra.
Der Tod ihres Mannes 1344 bedeutete eine Wende in Birgittas Leben. Sie fühlte sich von Gott zu einer besonderen Aufgabe berufen. Birgitta lebte zunächst als Drittordensschwester des heiligen Franziskus weiter am königlichen Hof. Ihre Visionen nahmen im Laufe der Zeit zu und sie erhielt als „Braut Christi“ den Auftrat einen Orden zu gründen.
König Magnus Eriksson schenkte ihr 1346 das Königsgut Vadstena. Auf ihm errichtete Birgitta das erste Kloster des Erlöserordens, der auch Birgittenorden genannt wird.
Birgitta schrieb inspiriert von ihren Visionen eine Ordensregel für Gemeinschaften von Priestern und Nonnen in Doppelklöstern und zog 1349 mit ihrer Tochter Katharina nach Rom, um die Anerkennung ihres Ordens zu erwirken. Doch erst im Jahr 1370 bestätigte Papst Urban V. eine stark verkürzte Ordensregel.
Birgitta äußerte sich freimütig zum unmoralischen Lebenswandel besonders des schwedischen Adels und Klerus, versuchte im Hundertjährigen Krieg zwischen Frankreich und England zu vermitteln und die Päpste zur Rückkehr von Avignon nach Rom zu überzeugen. Zurück von einer Pilgerfahrt ins Heilige Land, starb sie 1373 in ihrem klösterlichen Haus an der Piazza Farnese in Rom.
Birgittas Tochter Katharina überführte 1374 ihre Gebeine nach Vadstena und betrieb die Verbreitung des Ordens sowie die Heiligsprechung ihrer Mutter, die 1391 erfolgte. 1396 wurde Birgitta Patronin ihrer Heimat Schweden und 1999 zusammen mit Katharina von Siena und Edith Stein von Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas erklärt.
Quellenangaben: https://bistum-augsburg.de/Heilige-des-Tages/Heilige/BIRGITTA-VON-SCHWEDEN
https://cms.vivat.de/themenwelten/heilige/juli/birgitta-von-schweden.html
Zitate von Birgitta
Gott geht dann in das Haus ein, wenn die Seele nicht nur in seiner Liebe meditiert, sondern Tag und Nacht auch darin arbeitet.
Lob sei dir, Herr Gott, der du bist und warst ohne Ende. Wir sind dein eigen und loben und ehren dich. Denn du hast uns geschaffen, dass wir uns freuten in dir, und hast uns dein unaussprechliches Licht gegeben: deine Liebe. Lass sie walten über dem Werk deiner Hände: dem Menschen.
Herr, du allein bist zu fürchten in deiner Allmacht. Du allein bist zu wählen in deiner Liebe.
Was ist Gott anderes denn Leben und Lieblichkeit, leuchtendes Licht, unvergängliche Güte, richtende Gerechtigkeit und heilendes Erbarmen?
Nichts Lieblicheres kann es geben, als sich über des Nächsten Glück zu freuen und ihm zu wünschen, was man sich selbst wünscht.
Der ist wahrhaft weise, der nur ein Wort kennt: Liebe.
Quelle: https://www.aphorismen.de/suche?f_autor=758_Birgitta+von+Schweden, zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB, Benediktinerabtei Schäftlarn